www.uni-frankfurt.de/~tiemann: Änderungsstand 2.9.2005
Rainer Tiemann
Methodologie
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften (FB03)
Universität Frankfurt am Main (JWGU)
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Die andere Seite im Methodenkurs 2004/05
Sprachexpertengespräche
Im Laabsaal
X2: Man, hab ick Hunger! Sonja, mach ma schneller...denk nich so viel!
Y1: Genau! Ich hoffe heut gibt`s was Anständiges...
X2: Was hat denn Nahrung mit Anstand zu tun Moralische Morcheln oder wie
Y1: Ach Quatsch!!...is ja och egal...ick hab Knaaaast!!!
Y2: Häääh...
X2: Dis sagt man so. Knast haben is wie Kohldampf schieben, Mordshunger haben oder dass
einem der Magen bis in die Kniekehlen hängt...
Y2: Bis in die Kniekehlen...aber doch nur wenn er voll ist oder wie...ich verstehe nicht!
X2: Dis sind die Sprachexperten!! Ick erklär` dir dit, wenn dieser unsägliche Zustand ein Ende
findet...Sonjaaa...leg den Stift aus der Hand!
X3: Jaaa...einen Moment noch. Sagt mal, was habt ihr denn da in die Lücke geschrieben Ich hab
ungefähr sieben Begriffe, die dort einen Sinn ergeben würden...Kann Tiemann nicht etwas präziser
sein
X2: Aber Sonja, das ist doch gerade sein Ziel: Verwirrung stiften! Die arme Studentin (und der
arme Student), deren (dessen) Weltbild in der letzten halben Stunde des Montagskurses zerbricht,
der alles Erlernte verwirft und neu überdenken muss, wird so immer wieder auf`s Neue dazu
getrieben Tiemanns Schriften zu studieren...auf das er des Rätsels Lösung finde!
Y1: Ganz schön gewieft der Typ! Mein lieber Scholli...
Y2: Was ist Scholli
Y1: Dis sagt man halt so. Kommt jetzt. Ab ins Schlaraffenland!
X3: Naja, Schlaraffenland mit Eintritt, schlechtem Service und miesem Essen. Aber immerhin:
Essen!
X2: Man kann ja nicht alles haben und schon gar nicht zur selben Zeit!
In der Mensa
Y1: Na das sieht ja wieder aus! Was soll das sein...Goulasch
X3: Nicht-so-genau-hinschauen hilft manchmal.
X2: Wenn Geschmacksnerven einen ON/OFF Schalter hätten, wäre die soziale Wirklichkeit im
Mensabetrieb manchmal etwas weniger grausam!
Y1: Guck mal! Wenn man nur einen flüchtigen Blick darauf wirft, sieht das auf deinem Teller aus
wie Meeresobst...
X3: Meeres- was
Y1: Entschuldigung, ich meine Meeresgemüse.
X2: Der Sprachexperte hat wieder zugeschlagen. Was du meinst sind Meeresfrüchte und so sieht
das hier nicht aus!!
Y1: Wie war denn das vorhin mit dem Index gemeint Hat das jemand von euch verstanden...
X2: Index ist, wenn man viel Arbeit in etwas hinein steckt und am Ende nur mit einer Variable
dasteht...dem Index eben...!
X3: Das hört sich nach Diskordanz an...
X2: Jenau! Nimm zum Beispiel deine (Un)Zufriedenheit mit der Mensa. Um die jenauer bestimmen
zu können, musste mehr als nur ein Verhalten beobachten...
Y1: Naja...das Essen schneidet schon mal nicht so besonders gut bei dieser Beobachtung ab...
X2: Siehste, da haben wir schon die erste Variable: die Qualität des Essens! Um auch einen
ästhetischen Aspekt in die Beobachtung mit einzubeziehen, könnten ja auch die Frisuren der netten
Damen am Grill zu deinem Wohlbefinden beitragen. Oder auch die Wahl des Innenausstatters
bezüglich der Beleuchtungselemente in den Mensen...oder ähnliches...und das alles zusammen, das
Essen, die Frisuren und die Beleuchtung..., macht am Ende deine Zufriedenheit mit der Mensa aus!
Y2: Aha! Frisuren also...! Ich lach fast tot.
X3: Wen lachst du tot
Y2: Häh.. Ich verstehe nicht!
X3: Na dich natürlich! Ich lach MICH fast tot! heißt das. Sich totlachen ist reflexiv mein lieber
Sprachexperte!
X2: Gut, dann hätten wir das also auch geklärt! Was habt ihr heut noch so Schönes vor
Y1: Die 3 aggrigierten 2 werden sich heut Abend auf ein erfrischendes Bierchen treffen. Wollt ihr
auch auf einen Schluck zu uns stoßen
Y2: Oh ich bin zwar ohne Kräfte, aber konspiratives Biertrinken...!! Da bin ich mal locker dabei!!
X2: Na das war klar, dass der Schlawiner da nicht nein sagen kann. Gut, dann also um 20 Uhr bei
den Uni Enten ø
ø Siehe auch "Wir basteln uns eine Uni-Ente" und "Ergebnisse des konspirativen Biertrinkens"
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